“Lebst du mit dem Rhythmus des Mondes oder richtest du dich nach deinem eigenen Zyklus?”
Diese Frage bekomme ich im Zusammenhang mit meiner ZyklusYoga-Klasse regelmässig gestellt. Und ich kann sie nicht eindeutig beantworten. Denn für mich ist intuitiv leben, verbunden mit mir & der Natur, eben kein Entweder-oder. Vielmehr bedeutet es für mich, dass ich sowohl die Zeichen, die mir mein Körper gibt, aber auch die aktuelle Energie des Mondes wahrnehme und so handle, wie es mir guttut.
Ich führe seit längerer Zeit ein Zyklustagebuch. Das heisst, ich notiere mir jeweils am Abend vor dem Zubettgehen in meinem Notizbuch verschiedene Parameter – zum Beispiel, wie sich mein Körper an diesem Tag angefühlt hat, ob meine Energien in Balance waren, meinen aktuellen Gesundheitszustand, wie meine Konzentration heute war usw. Ich habe dazu übrigens einen eigenen Artikel geschrieben, den findest du hier.
Durch das Zyklustagebuch wirst du nach einer gewissen Zeit ein sich wiederholendes Muster erkennen. Dadurch erfasst du deinen Zyklus besser, entwickelst ein grösseres Verständnis für deinen Körper und weisst, warum er wann wie tickt. So kannst du auch mehr Rücksicht darauf nehmen und dein Leben angenehmer gestalten.
Das Gleiche gilt für den Mondrhythmus. Ich notiere mir in meinem Zyklustagebuch auch immer die aktuelle Mondphase. Dadurch entwickle ich sowohl ein Verständnis für die Abläufe in meinem Körper als auch ein Bewusstsein dafür, wie ich auf äussere Faktoren wie den Mond reagiere.
Klingt jetzt alles noch ein wenig undurchsichtig? Ich zeig es dir anhand eines Beispiels aus meinem Alltag auf: Wenn ich in meinem inneren Sommer, der Zeit meines Eisprungs bin – also in der Zyklusphase, in der ich nur so sprühe vor Energie und ich kaum weiss, wohin mit der geballten Fülle an Tatendrang – der Mondrhythmus jedoch im abnehmenden Zyklus ist, die Kraft also nachlässt, dann weiss ich, dass ich besonders gut auf meinen Energiehaushalt achtgeben muss, damit ich mich nicht verausgabe & ausbrenne. Dennoch werde ich mir eine auspowernde Yogapraxis gönnen, um meine überlaufende Energie etwas abzuleiten. Aber sie wird vermutlich nicht ebenso intensiv sein wie wenn der Mond aufstrebend oder gar im gleichen Rhythmus wie ich, also im Vollmond, wäre. Und: Ich achte in dieser Konstellation in meinem Alltag vermehrt darauf, dass ich trotz meiner Kraftphase genügend Pausen einlege.
Ich gewichte also in Bezug auf die Art & Weise meiner physischen Bewegung grundsätzlich die Zeichen meines Körpers, meines Zyklus stärker als diejenigen des Mondes. So passe ich meine persönliche Yogapraxis meiner aktuellen Zyklusphase an & bewege mich auf der Matte so, wie es sich für meinen Körper zyklusgerecht richtig anfühlt. Ich gebe ihm durch die abgestimmte Bewegung genau das, was er gerade braucht. Insbesondere wenn ich mich in der Zeit der Blutung befinde, ist meine persönliche Yogapraxis ganz ruhig, langsam, ohne Anstrengung. Ich unterstütze den Loslassprozess meiner Gebärmutter mit abgestimmten Asanas – in dieser besonderen Phase sogar unabhängig davon, wo wir zu diesem Zeitpunkt im Mondzyklus stehen.
Ähnlich verhält es sich in den übrigen Zyklusphasen, wenn ich beispielsweise spüre, dass die Energie zurückkommt und ich etwas mehr Aktivität & Feuer in meinem Bewegungsrythmus brauche. Dabei berücksichtige ich aber auch zu einem gewissen Teil den Mondrhythmus, jedoch gewichte ich diese Qualität weniger stark als die Zeichen meines eigenen Zyklus. Ich höre also bei meiner Yogapraxis hauptsächlich auf meinen Körper & seinen eigenen Rhythmus und lasse die Mondqualität nur am Rande – quasi zur Feinjustierung – mit einfliessen.
Welche Asanas deine aktuelle Zyklusphase unterstützen, findest du hier.
Wie du das Verhältnis von Mond & Zyklus handhabst, ist deine eigene, individuelle Entscheidung. Es kann gut auch ein Mix aus den beiden Rhythmen sein – du allein spürst am besten, was gut für dich & deinen Körper ist. Was dir guttut, was dich unterstützt, was dich nährt. Sei achtsam mit dir, deinem Körper & deinem Zyklus, und du wirst erkennen, was dir guttut – Stichwort ZyklusAchtsamkeit.
Im Zusammenhang mit der ZyklusAchtsamkeit möchte ich ein Gedicht von Gabrielle Roth mit dir teilen, das mir sehr gut gefällt & welches mich immer wieder daran erinnert, dass ich mich der aktuellen Qualität hingebe, mich vom Strom treiben und die Energien fliessen lasse.
Flowing
Flowing is more than a rhythm;
it’s a specific energy field
in which the feminine aspect of the soul is revealed
in all its awesome beauty, fierce power, and animal magnetism.
Deep within each one of us is a mother longing to nurture,
a mistress impatient to flirt, and a madonna serene in her wisdom.
And they all bop out when the beat kicks in.
~ Sweat your Prayer by Gabrielle Roth
Mir zeigt das Gedicht, dass wir immer alle verschiedenen Qualitäten in uns tragen. Und jede einzelne zeigt sich dann, wenn ihre Zeit gekommen ist. Sowohl im Grossen als auch im Kleinen.
Wie ist das bei dir? Lebst du nach den Rhythmen der Natur? Und wenn ja, richtest du dich an deinem individuellen Zyklus aus oder leitet dich der Mond durch den Monat? Ich bin gespannt, von dir zu lesen & freue mich über deinen Kommentar.
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