„Ich soll meine Schmerzen, meine richtig fiesen Krämpfe, mit Atmen lindern oder gar ganz lösen ?“ Ich war etwas ungläubig, als ich zum ersten Mal in Kontakt mit den Atemübungen (Pranayamas) für die Menstruation kam. Ob das hinhaut ? Ich war seeehr skeptisch, um nicht zu sagen: Ich glaubte nicht, dass das möglich sein kann !
Aber als superneugierige Person musste ich das natürlich ausprobieren und ich war perplex: Ja, es funktioniert. Je mehr ich mich in den Moment einliess, die Atmung fühlte, die einzelnen Atemzüge bewusst wahrnahm und lenkte, desto weniger wurden meine Schmerzen und desto entspannter fühlte sich mein Schossraum an.
Dein Atem ist nicht bloss ein physiologischer Austausch frischer & verbrauchter Luft. Auch auf energetischer Ebene bringt das Ein- und Ausatmen Bewegung in unseren Körper. Der Atem – im Yoga als Prana, in der chinesischen Medizin als Qi oder Chi bezeichnet – wird als die essentielle Energie, die sogenannte Lebenskraft verstanden.
Kommt es zu einer Blockade dieser Lebensenergie, beispielsweise durch Stress, führt dies zu einem Ungleichgewicht der Energien im Körper. Dadurch können wiederum Schmerzen wie Menstruationsschmerzen resultieren. Führen wir unser Bewusstsein gezielt in unseren Schossraum & verbinden uns dort mit der weiblichen Energie, können Blockaden abgebaut oder gar ganz gelöst werden. Durch die Wahrnehmung & Akzeptanz eines Energiestaus stärken wir auch bewusst die Verbindung zu uns selbst & verbinden uns so mit unserer Weiblichkeit.
Ich verspreche dir hier nicht, dass du mit 1x kurz etwas Bauchatmung schmerzfrei wirst. Aber gerade für Tage, in denen es mir nicht möglich ist, während deiner Blutung genügend grössere Pausen & ein langsameres Tempo einzulegen, finde ich solche Atempausen von einigen Minuten eine super Möglichkeit, meinem Körper & meiner Blutung ein klein wenig positive Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
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Ana Davis – die australische Ikone des Zyklus Yoga – beschreibt die Menstruation als die Zeit im Zyklus, in der wir von ganzem Herzen ausatmen & loslassen sollen. Sie spricht denn auch vom „grossen Ausatmen“. Aller Ballast, alles Schwere das wir im vergangenen Zyklus auf unsere Schultern geladen haben, darf gehen. Darf abfliessen. Darf ausbluten.
Vergleichen wir unseren weiblichen Zyklus mit einem Atemzug, so befinden wir uns bei unserer Periode symbolisch in dem Zeitpunkt des Ausatmens gefolgt von einem natürlichen Innehalten.
Nach dem Ausatmen, dem Loslassen der Luft, ist der Körper entleert. Es folgt eine Pause. Eine Zeit des Seins. Gib dich deiner hin, lass dich von deiner Intuition führen und löse dich von Strukturen und rationalem Denken. Schau nach innen – was zeigt sich ? Was will gesehen werden ? Es ist eine Zeit der Selbstfürsorge, dem Loslassen von Verpflichtungen – wenn auch bloss für ein paar Augenblicke, ein paar Minuten.
Bei Atemübungen, die sich speziell für die Zeit der Menstruation eignen, fokussieren wir uns denn auch besonders auf das Ausatmen – das Loslassen der Luft. Wir übergeben den Atem der Leere.
Durch die Fokussierung auf die Ausatmung wird unser parasympathisches Nervensystem aktiviert, welches für die Regulation der Erholungs- und Ruhephasen im Körper zuständig ist. Unsere Hormone, die durch zu viel Stress & unser stark linear geprägtes Leben aus dem Gleichgewicht gekommen sind, kommen so wieder in Balance.
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Die weiche Bauchatmung ist die erste Stufe der vollen Zwerchfellatmung, auch yogische Vollatmung genannt, und hat einen beruhigenden Effekt auf unseren unteren Bauchraum.
Für die Zeit unserer Periode ergänzen wir diese klassische Atmung mit einer weiblichen Intention. Dies fördert das Bewusstsein für die eigenen Fortpflanzungsorgane, also deine Gebärmutter & deine Eierstöcke. Durch die Intention können wir uns leichter mit unserem Schossraum verbinden & uns der Menstruation, dem Loslassen hingeben.
Stress führt, insbesondere bei Frauen, häufig zu einem Energiestau im Schossraum. Dadurch verkrampft sich die Beckenboden- & Bauchmuskulatur und es kommt zu Periodenschmerzen. Fokussieren wir uns beim Einatmen darauf, dass die neue, frische Luft unserem Schossraum Weichheit & Entspannung bringt, können wir diesen Energiestau Atemzug um Atemzug mindern & abbauen. Du nimmst bewusst wahr, wie dein Atem deine Eierstöcke und deine Gebärmutter umhüllt, umarmt & sie entspannt. Mit jeder Ausatmung lässt du die Schwere & das Stau-Gefühl abfliessen und vom Atem davon tragen.
Nach einigen Runden der weichen Bauchatmung wirst du feststellen, dass du ruhiger wirst & dich mehr mit deinem Körper verbunden fühlst. Du verbindest dich mit deiner Intuition, deinem Fühlen, deiner femininen Energie & deinem weiblichen Sein. Das Gedankenkarussell wird langsamer, du nimmst einfach den Moment wahr.
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Nimm eine bequeme Sitzposition ein. Das kann der klassische Schneidersitz sein, der Schmetterling oder auch eine aufrechte Haltung auf einem Stuhl. Wichtig ist, dass du keine Anspannung im Körper halten muss. Es sollte sich gut & bequem anfühlen.
Reibe nun beide Hände aneinander um so deine Handflächen aufzuwärmen. Lege jetzt deine Hände ins Yoni Mudra, wie bei mir auf dem Bild zu sehen.
Dazu führst du die beiden Daumen zueinander, deine Zeigefinger berühren sich und es entsteht ein Dreieck zwischen deinen beiden Händen. Lege nun dieses Dreieck achtsam auf deinen Schossraum. Achte drauf, dass deine Handflächen eine Eierstöcke bedecken & sie so wärmen können.
Starte die Audio-Aufzeichnung unten & schlisse deine Augen.
Wie hat sich die weiche Bauchatmung für dich angefühlt ? Was hat diese Atmung mit dir gemacht ? Wie hat sie sich auf deine Menstruationsschmerzen ausgewirkt ? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen. Ich freue mich von deiner Erfahrung zu lesen !
Falls du gerne noch mehr solcher Atemübungen kennen lernen möchtest – in jeder meiner PriodenYoga-Stunde on demand ist eine schmerzlindernde Atemübung eingebaut. Also schau gerne Mal vorbei !
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